Der Sommer steht vor der Tür, und das bedeutet normalerweise … Live-Auftritte! Vielleicht hast du bereits eine Booking-Agentur für dich oder deine Band gefunden und bist nun bereit, auf Tour zu gehen! Dafür ist es sehr wichtig, dass du weißt, wie du einen guten Technical Rider für deine bevorstehenden Auftritte schreibst.
Was ist ein Tech Rider? Ganz einfach, es ist eine Liste mit technischen Bühnenanweisungen, die es dem Veranstaltungsort, in dem du oder deine Band auftreten wirst, sowie den Techniker/innen, die den Gig betreuen werden, ermöglicht, auf deine oder eure technischen Anforderungen vorbereitet zu sein. Es ist ein Dokument, das alle relevanten Informationen über deine Band enthält und ein unglaublich wichtiges Kommunikationsmittel darstellt.
Durch meine Arbeit als Tour-Techniker habe ich eine Vielzahl von Tech-Ridern gesehen. In diesem Artikel erfährst alles du über die 7 wichtigsten Punkte, die in einem Tech-Rider niemals fehlen dürfen!
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1. Füge deine Bandbesetzung und deine Equipmentliste in deinen Technical Rider ein.
Im ersten Teil deines Tech Riders ist es sinnvoll, die Mitglieder der Band vorzustellen, ihre Namen zu nennen und anzugeben, welche Instrumente sie spielen. Die Idee ist, dem Veranstalter einen schnellen Überblick darüber zu geben, wie groß die Band ist, die er erwartet, und welche Instrumente sie einsetzen wird. Das kann in Form einer einfachen Liste geschehen, aber auch in Form einer übersichtlichen Tabelle, in der die Bandmitglieder und ihre Instrumente aufgeführt sind, oder in der zum Beispiel angegeben ist, ob sie Verstärker oder DI-Boxen benutzen werden… Die Veranstaltungsleitung und die Techniker/innen vor Ort werden das sehr zu schätzen wissen.
Die Abbildung unten zeigt ein Beispiel für einen Tech Rider einer fiktiven Band.
2. Backline im Tech Rider
Im Liveshow-Bereich ist es wichtig, dass du dich mit einigen Fachbegriffen vertraut machst. Einer der am häufigsten verwendeten Begriffe ist „Backline“. Die Backline bezieht sich auf die gesamte Ausrüstung, die auf der Bühne benötigt wird, damit die Künstler/innen ihr Konzert durchführen können. Dazu gehören Gitarrenverstärker, Bassboxen, Schlagzeug… aber auch Notenständer, Hocker, Mikrofonständer, Tische und mehr.
Diese Liste enthält alles, was die Künstler/innen vom Veranstaltungsort benötigen. Sie muss im Voraus abgesprochen werden, damit der Veranstalter bei Bedarf Equipment anmieten kann und am Tag des Konzerts keine bösen Überraschungen erlebt.
Unter Umständen kann die Backline auch Instrumente wie Gitarren, Bässe, Synthesizer oder Klaviere enthalten; das hängt von der Größe des Veranstaltungsortes und ihrer Verfügbarkeit ab.
Der Künstler bzw. die Künstlerin sollte seine/ihre Präferenzen angeben, zum Beispiel in Bezug auf Marken oder Hersteller:
- Ein Vox AC30 Röhrenverstärker für E-Gitarre wird bevorzugt, aber auch ein Fender Verstärker ist akzeptabel. Die Röhren müssen in gutem Zustand sein.
- Ein 5-teiliges professionelles Schlagzeug (Pearl oder Tama bevorzugt). Gib die Größe des Schlagzeugs an und lass den Veranstalter wissen, ob der/die Schlagzeuger/in eigene Becken, Fußpedale usw. mitbringt.
- Gib die Größe eines Tisches an: gib die Maße an und erkläre, wofür er gebraucht wird („benötige einen Tisch für einen Ableton Push“)
3. Input-Kanal-Liste und Bühnenplan
Eine Input-Kanal-Liste ist eine Liste mit allen Audiokanälen, die für dein Konzert benötigt werden. In dieser Liste wird jede einzelne Audioverbindung aufgeführt, die der/die Tontechniker/in herstellen muss, und gibt ihm/ihr eine Vorstellung davon, wie viele Kanäle für die Show benötigt werden.
Abhängig von der Größe des Veranstaltungsortes und der Bedeutung der Band kann ein/e Künstler/in angeben, welche Mikrofone er/sie für welche Instrumente bevorzugt.
Bedenke dabei aber, dass der/die Tontechniker/in des Veranstaltungsortes deine Liste in der Regel so umsetzen wird, wie er/sie es unter Berücksichtigung der örtlichen Gegebenheiten für die Situation für richtig hält.
Es empfiehlt sich, dem Veranstalter mitzuteilen, ob du eigene Mikrofone mitbringst, und dass du weißt, dass du für deine Instrumentenkabel selbst verantwortlich bist, während der Veranstaltungsort sich um alle Mikrofonkabel (XLR) kümmert.
Oft hängt der Input-Kanal-Liste ein Bühnenplan an, ein grobes Blockdiagramm, das zeigt, wo jedes Bandmitglied auf der Bühne steht. Das ist wichtig, denn so kann der Veranstalter den Platz uf der Bühne einplanen und schon vor deiner Ankunft mit dem Aufbau beginnen (und nur noch kleine Änderungen vornehmen, falls nötig).
4. Bühnenmonitore and FOH-Mischung (Front Of House)
Wie gesagt, je nach Größe deines Konzerts und des Veranstaltungsortes kann es sein, dass deine Band spezielle Wünsche in Bezug auf das Bühnenmonitoring und die Front of House Mischung hat. In diesem Abschnitt des Technical Rider ist es wichtig anzugeben, wie viele Monitorboxen ihr benötigt, ob jedes Bandmitglied einen eigenen Monitor-Mix benötigt oder nicht, ob ihr ein drahtloses In-Ear-Monitoring benötigt oder nicht usw…
Ebenso kannst du angeben, welche Art von Effekten du für die FOH-Mischung benötigst und welche Anforderungen du an das PA-System und das Mischpult stellst. Gib an, ob du einen eigenen Tontechniker oder Tontechnikerin mitbringst und setze sie, wenn möglich, mit dem Veranstaltungsort oder der Produktionsleitung in Verbindung, um die technischen Anforderungen im Vorfeld abzustimmen.
Newcomer und kleinere Acts haben oft keine eigenen Tontechniker/innen und werden von den hauseigenen Technikpersonal des Veranstaltungsorts betreut. Es mag seltsam klingen, aber es ist in Ordnung, wenn du angibst, welche Sprache sie sprechen sollen, und wenn du zum Beispiel darum bittest, dass sie „nüchtern“ sind.
Vergiss nicht, es zu erwähnen, falls du ein bestimmtes Outboard-Equipment für dein Konzert benötigst, oder ob du ein Dante-Netzwerk nutzen möchtest, um Informationen von und zur Bühne zu senden und/oder deine Show aufzunehmen!
5. Versuche deine Setlist in deinen Tech Rider einzubauen
Wenn möglich, solltest du deinem Tech Rider eine Liste mit allen Liedern beifügen, die du spielen wirst. Dafür gibt es ein paar Gründe:
- Sie gibt dem Veranstalter und den Techniker/innen eine Vorstellung davon, wie lange das Konzert dauern wird.
- Sie ist ein Leitfaden zum Verständnis der verschiedenen Abschnitte deines Konzerts.
- Sie kann nützlich für die Planung des Bühnenlichts sein.
- Sie kann vom Veranstalter zur Meldung bei Verwertungsgesellschaften verwendet werden. (Künstler/innen können für ihre Live-Darbietungen von Unternehmen wie GEMA, SUISA oder AKM Tantiemen erhalten, wenn ihre Lieder dort gemeldet sind).
6. Gib zusätzliche Anforderungen und Wünsche bezüglich des Backstagebereichs und Caterings in deinem Technical Rider an
In diesem letzten Abschnitt des Tech Riders kannst du alle anderen wichtigen Informationen eintragen: wann der Aufbau stattfinden wird, wann der Linecheck und der Soundcheck stattfinden sollen, wie viel Zeit du für den Soundcheck brauchst, usw.
Dies ist auch der Abschnitt im Tech Rider, in dem du Anforderungen bezüglich des Backstagebereichs und des Caterings äußern kannst, z. B:
- Essen und Getränke
- Aufenthaltsräume und Umkleideräume
- Sonstiges (Handtuch, Taschentücher…)
7. Gib deine Kontaktinformationen im Tech Rider an
Nicht zuletzt sollte der Tech Rider alle notwendigen Kontaktinformationen für die Veranstaltungsleitung haben, damit sie dich kontaktieren kann, falls etwas geklärt werden muss oder es irgendwelche Punkte gibt, die noch besprochen und geregelt werden müssen.
– Written by Giorgio Schipani in its original version, translated by Ruben Seevers –