Für unabhängige Künstler kann es schwierig sein, mit Plattenfirmen in Kontakt zu treten und ihnen ein Demo zu schicken. Früher schickten Künstler physische Kopien ihrer Demos auf CDs oder Kassetten an Plattenfirmen, in der Hoffnung, einen Vertrag zu ergattern. Heute navigiert praktisch jedes Musiklabel durch die digitale Welt, um neue Künstler zu finden, die es unter Vertrag nehmen oder mit denen es in Kontakt treten möchte. Einerseits war es noch nie so einfach, ein Demo an eine Plattenfirma zu schicken. Indie-Musiker stehen jedoch oft vor der Herausforderung, mit den Plattenfirmen in Kontakt zu treten und ihre Demos tatsächlich gehört zu bekommen. Viele Plattenfirmen nehmen keine unaufgeforderten Einsendungen von Künstlern an, weil sie mit Anfragen überhäuft werden. Hier findest du alles, was du wissen musst, wie du ein Demo an ein Plattenlabel schickst, damit deine Musik gehört wird und du möglicherweise einen Vertrag bekommst.
—
Suchst du nach einer Möglichkeit, dass deine Musik von Musiklabels gehört wird? ⬇️
—
1. Erstelle und sende ein einwandfreies Demo an ein Plattenlabel
Bevor du deine Musik an Plattenfirmen schickst, musst du ein sauberes Demo vorbereiten. Das ist der Schlüssel, um deine Chancen auf eine positive Antwort zu erhöhen. Du brauchst keine ausgefallene Ausrüstung, um ein sauberes Demo aufzunehmen, aber du solltest es auch nicht mit deinem Handy aufnehmen. Immer mehr unabhängige Musiker machen heutzutage Musik in ihren Heimstudios. Ein sauberes Demo zu Hause aufzunehmen, ist völlig in Ordnung, solange es gut gemacht ist. Es muss nicht perfekt sein, aber achte darauf, eine saubere Aufnahme zu machen und die Pegel richtig abzumischen. Du kannst jederzeit in ein Aufnahmestudio gehen und mit Profis arbeiten, wenn du das Budget dafür hast. Das Demo ist deine Chance, bei den Plattenfirmen einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen.
2. Finde die Plattenfirmen, die dich interessieren
Nachdem du ein sauberes Demo vorbereitet hast, musst du die Plattenfirmen ausfindig machen, die für dich interessant sind. Es ist nicht sinnvoll, dein Demo an einen Haufen wahlloser Labels zu schicken, ohne dir vorher die Mühe zu machen. Wenn du Plattenfirmen findest, die deinem Stil und deinen Erwartungen entsprechen, ist es wahrscheinlicher, dass du eine Antwort bekommst.
2.1 Was ist dein Musikstil?
Bestimm deinen Musikstil und dein Genre. Dies ist entscheidend für die Eingrenzung der Plattenfirmen, die an einem Vertrag mit dir interessiert sein könnten. Sehen wir den Tatsachen ins Auge: Die Musikindustrie ist eine große Maschinerie, die Genres verwendet, um neue Künstler auf dem Musikmarkt richtig zu präsentieren. Manchmal wehren sich Künstler dagegen, dass ihre Projekte einfach als „Pop“ oder „Rap“ abgestempelt werden, weil sie glauben, dass dies nicht die Nuancen ihres einzigartigen Stils erfasst. Das ist zwar richtig, aber die Plattenindustrie braucht diese Kategorien, um ihr Geschäft zu betreiben. Sobald du deinen Stil eingegrenzt hast, solltest du nach den Plattenfirmen suchen, die Künstler deines/deiner Genres unter Vertrag nehmen.
2.2 Wie sieht die Entwicklung deines musikalischen Projekts aus?
In welchem Stadium befindet sich dein musikalisches Projekt? Fängst du gerade erst an oder hast du in der Vergangenheit bereits Musik veröffentlicht? Das ist wichtig, um herauszufinden, bei welchen Labels du möglicherweise einen Plattenvertrag bekommen könntest. Einige Labels konzentrieren sich auf aufstrebende Künstler, während andere nur Künstler unter Vertrag nehmen, die bereits eine feste Fangemeinde haben.
2.3 Was erwartest du von einem Musiklabel?
Wenn du dich nach Plattenlabels umschaust, die dich interessieren, frage dich: Was erwartest du von einem Musiklabel? Erwartest du, dass das Label die gesamte Produktion deines Projekts übernimmt – die Aufnahme und Produktion der Musik? Oder kommst du mit einem fertigen Produkt zum Label und möchtest, dass es dir vor allem bei der Promotion und Sichtbarkeit hilft? Nicht alle Labels bieten die gleichen Dienstleistungen an, und viele von ihnen haben unterschiedliche Verträge für Künstler. Vergewissere dich, dass die Labels, an denen du interessiert bist, die Vorstellungen erfüllen, die du mit deinem Projekt verfolgst.
2.4 Sieh dir Indie-Künstler an
Eine großartige Möglichkeit, um Labels zu finden, die zu deinem Stil passen, ist die Suche nach Indie-Künstlern, die dir ähnlich sind, und danach zu schauen, bei welchen Labels sie unterschrieben haben. Schau dir Künstler an, die in der lokalen Szene deiner Stadt spielen, oder Künstler, die du bewunderst und die es in der Indie-Szene zu etwas gebracht haben. Alle diese berühmten Indie-Künstler mussten irgendwo anfangen, also sieh nach, wo sie ihren Anfang gemacht haben.
2.5 Der Unterschied zwischen großen Plattenfirmen und unabhängigen Plattenfirmen
Bei der Suche nach einem Label, an das du dein Demo schicken kannst, musst du zunächst den Unterschied zwischen großen Plattenfirmen und unabhängigen Plattenfirmen verstehen. Die drei großen Plattenfirmen, auch bekannt als die „Big Three„, sind die Universal Music Group, Sony Music Entertainment und Warner Music Group. Diese Labels besitzen große Tochtergesellschaften, zu denen große Unternehmen wie Capitol, das zu Universal gehört, und Columbia Records, das zu Sony gehört, gehören. Große Labels sind dafür bekannt, dass sie über große finanzielle Ressourcen und Einfluss verfügen, aber sie sind eventuell nicht für die künstlerische Entwicklung eines jeden Musikprojekts geeignet.
Unabhängige Labels werden unabhängig finanziert und machten im Jahr 2020 31 % des Tonträgermarktes aus. Diese Plattenlabels variieren in Größe und Bekanntheitsgrad und umfassen die bekannten Labels wie Matador und XL Recordings. Zu den unabhängigen Labels gehören auch all die kleinen Kollektive, die auf College-Campussen und in Garagen gegründet werden. Diese Labels sind möglicherweise besser für die Entwicklung deines Projekts geeignet als ein großes Label und haben mehr Zeit, die sie in dich investieren können. Es ist auch einfacher, mit ihnen in Kontakt zu treten!
3. Wie kontaktiere ich eine Plattenfirma (auf professionelle Art und Weise)?
Nachdem du dich nun informiert hast, wie kontaktierst du Plattenfirmen und schickst ihnen ein Demo auf professionelle Art und Weise? Hier sind unsere Tipps.
3.1 Sende ein Demo über Groover an eine Plattenfirma
Häufig schicken Künstler Demos an Plattenfirmen und erhalten nie eine Antwort. Mit Groover brauchst du nicht mehr zu warten! Groover ist eine innovative Plattform, die Künstler direkt mit Fachleuten aus der Musikindustrie verbindet und ihnen eine Antwort garantiert. Für 2 Grooviz, also 2 Euro, kann ein Künstler seine Musik an einen Influencer seiner Wahl schicken und erhält innerhalb von 7 Tagen oder weniger eine Antwort. Wenn dieser nicht antwortet, erhält er die Grooviz zurück, um seine Musik an jemand anderes zu schicken. Die Influencer, mit denen man auf Groover in Kontakt treten kann, sind vielfältig und umfassen alle Genres. Du kannst dein Demo direkt an ein Plattenlabel schicken, oder an Spotify Playlists, Manager, Medien und mehr. Achte nur darauf, dass du nach Genres filterst, damit du dein Projekt an die richtigen Leute schickst: von Punk bis Hip-Hop, Groover kann jedem Künstler in jedem Genre Türen öffnen -> entdecke hier die Liste der auf Groover verfügbaren Plattenlabels 👀
3.2 Sende ein Demo per E-Mail an eine Plattenfirma
Falls du die E-Mail-Adresse eines Labels gefunden hast, an das du dein Demo schicken möchtest, nimm Kontakt mit ihm auf. Vergewissere dich, dass sie unaufgeforderte Einsendungen akzeptieren, bevor du dich meldest. Präsentiere dich und dein Projekt kurz und vergewissere dich, dass du eine kurze, aber aussagekräftige Künstlerbiografie schreibst. Tipps, wie du eine gute Künstlerbiografie schreiben kannst, findest du hier. Was du sonst noch in deiner E-Mail schreiben solltest, besprechen wir in Abschnitt 4.
3.3 Schreibe keine DM auf Social Media Plattformen, sondern nutze einen professionellen Kanal, um ein Demo an eine Plattenfirma zu schicken
Viele neue Künstler versuchen, Plattenfirmen über DM ( Direktnachrichten) in den sozialen Medien zu kontaktieren: Tu das nicht. Es ist keine gute Idee, es sei denn, du fragst nach der Kontakt-E-Mail von jemandem, dem du dein Demo schicken willst. Die Plattenfirmen werden mit Bewerbungen überschwemmt, und es bringt dich nicht weiter, wenn du in ihre DMs rutschst.
4. Wie kann ich meine Musik an Plattenfirmen schicken?
Nachdem du nun herausgefunden hast, wie du mit Plattenfirmen in Kontakt treten kannst, wie solltest du deine Musik an sie schicken?
4.1 Senden Sie einen privaten Soundcloud- oder Youtube-Link
Der einfachste Weg, um deine Musik an Plattenfirmen zu schicken, ist, dein Demo als privaten Link auf Soundcloud oder Youtube hochzuladen. Das ist besser, als WAV- oder MP3-Dateien direkt in einer E-Mail zu verschicken. Der Vorteil eines privaten Soundcloud- oder Youtube-Links ist, dass er leicht mit anderen geteilt werden kann. Wenn einer Person vom Label gefällt, was sie gehört hat, kann sie es weitergeben.
4.2 Sende eine personalisierte Nachricht
Vergiss nicht, eine personalisierte Nachricht in deiner E-Mail zu verfassen, egal ob du dich an ein unabhängiges Musiklabel oder ein großes Plattenlabel wendest. Warum wendest du dich gerade an sie? Zeig, dass du weißt, mit wem du sprichst und warum sie möglicherweise daran interessiert sein könnten, dich als neuen Künstler unter Vertrag zu nehmen.
4.3 Stelle deinen Track in wenigen Worten so gut wie möglich vor
Profis in der Plattenindustrie haben nicht viel Zeit, also fasse dich kurz und präsentiere deinen Track so gut du kannst in ein paar Worten. Verkaufe dich selbst und bringe sie dazu, dir zuzuhören. Versuche, deinen Song in ein oder zwei Sätzen vorzustellen. Nenne relevante Details über den Sound, die Instrumente, die Stimmung und das Thema.
4.4 Stelle klar, dass es sich um eine Demo handelt
Falls du ein Demo und kein fertiges Produkt schickst, solltest du das deutlich machen. Wenn du deinen Track auf Soundcloud oder Youtube hochlädst, kannst du sogar (Demo) in Klammern schreiben, um dies zu betonen. Das ist wichtig, damit das Musiklabel weiß, in welchem Stadium sich der Song befindet.
4.4 Erkläre deine Absichten deutlich
Erkläre deine Absichten kurz und bündig. Was erwartest du von dem Label? Willst du einen Plattenvertrag unterschreiben? Möchtest du nur ein Feedback zu deinem Demo bekommen? Wie können sie dir dabei helfen, deine Musikkarriere richtig zu entwickeln und zu fördern? Mache deine Absichten deutlich. Es reicht nicht aus, ein Label mit einem einfachen „Hey, hört euch meinen neuen Track an“ zu kontaktieren. Du musst klar und direkt sagen, was du willst, damit sie verstehen, wie sie von deinem Projekt profitieren können. Willkommen in der Musikbranche.
4.5 Informiere sie über wichtige Neuigkeiten
Spielst du bald eine Show? Sind einige deiner früheren Songs im Radio oder in einer großen Playlist gelandet? Hat die Presse in letzter Zeit auf dich aufmerksam gemacht? All dies sind wichtige Informationen, die du mit einem Plattenlabel teilen solltest. Als Indie-Künstler gibt es heute mehr Ressourcen denn je, um sich ohne die Hilfe eines Labels eine eigene Fangemeinde aufzubauen. Zeige dem Label, dass du eine gute Investition bist.
5. Frage nach, wenn du keine Antwort erhältst
Wenn du dich an ein Label gewandt hast und innerhalb von ein bis zwei Wochen keine Antwort erhalten hast, solltest du dich noch einmal melden und nachhaken. Überflute sie nicht jeden Tag mit neuen Nachrichten, aber erinnere sie daran, dass du dich gemeldet hast. Das kann nicht schaden, und manchmal werden E-Mails auch einfach übersehen. Das Nachfragen zeigt, dass du aktives Interesse hast und beharrlich bist.
6. Antworte, auch wenn das Feedback nicht das ist, was du erwartet hast
Wenn du eine Antwort erhältst und das Feedback nicht das ist, was du erwartet hast, solltest du trotzdem antworten. Das Feedback mag zwar negativ ausgefallen sein, aber zumindest hat sich die Person am anderen Ende die Zeit genommen, dir zuzuhören und dir eine Antwort zu geben. Es ist wichtig, eine Verbindung herzustellen und zu antworten, auch wenn du enttäuscht bist. Wer weiß, vielleicht gefällt ihnen ja dein nächster Track.
– Translated by Benjamin Müller –